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Invest Region Leipzig GmbH

Interview mit Eric Weber: Gründer und CEO von SpinLab – The HHL Accelerator

Quelle: Spinlab

Ein Gastbeitrag von Linh Pham

 

Wie begann die Entstehung von SpinLab - The HHL Accelerator?

Auf Seiten der Baumwollspinnerei Leipzig gab es die Idee, das Gelände um kreative junge Unternehmen zu ergänzen. Auf der Suche nach einem starken Partner ist man bei der HHL Leipzig Graduate School of Management gelandet. Beide Seiten verstanden sich auf Anhieb gut und man beschloss eine Kooperation und die Gründung einer eigenständigen Gesellschaft mit einem selbstständig tragfähigen Geschäftsmodell. Einige der ersten Partnerunternehmen, wie die MBG Sachsen, Cowen oder Porsche sind heute noch dabei.

SpinLab - The HHL Accelerator wurde kürzlich als einer der besten Acceleratoren Europas ausgezeichnet. Was zeichnet das SpinLab aus?

Viele Mitwirkende haben selbst unternehmerische Erfahrung als Gründer oder auch Investoren und geben diese Erfahrung sehr authentisch, motiviert und fundiert an jüngere Gründer weiter. Zudem haben wir ein besonderes Know-How aufgebaut, um interaktive Vorort-Formate und Workshops mit digitalen Lerninhalten zu verbinden. Weiterhin konnten wir als einer der ersten Acceleratoren in Deutschland eine starke Marke aufbauen und haben uns kontinuierlich weiterentwickelt, zum Beispiel mit weiteren Standorten oder der Fondsgesellschaft Smart Infrastructure Ventures (SI Ventures).

Welche spannenden Startups haben Sie schon begleitet? Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Ganz besonders ist die Geschichte von mementor. Die Ausgründung der ETH Zürich kam damals mit 3 Gründern zu uns ins Programm und wurde einer der Vorreiter beim Thema digitale Gesundheitstherapien, auch dank der inhaltlichen Begleitung in unserem Programm, zum Beispiel auch von Partnern wie AOK PLUS. Es war dann das erste Investment für unsere Fondsgesellschaft Smart Infrastructure Ventures gemeinsam mit Leipziger Business Angeln. Der Sitz wurde nach Leipzig verlegt und das Team auf knapp 50 Personen ausgebaut. Die Übernahme durch den kalifornischen Medizintechnik-Konzern Resmed ist der krönende Abschluss dieser Story und soll am Standort Leipzig zu weiterem Personalwachstum führen.

Dr. Eric Weber (Gründer und CEO von SpinLab – The HHL Accelerator) | Quelle: Spinlab

Einige Startups haben während des Accelerator-Programms sich entschieden, ihren Standort nach Leipzig zu verlagern. Was macht Leipzig in ihren Augen so attraktiv für Startups?

Leipzig zählt zu den zehn dynamischsten Städten in Deutschland und beheimatet eine Vielzahl von renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Stadt ist nicht nur ein attraktiver und bezahlbarer Wohnort, sondern auch ein wichtiger Arbeitsmarkt. Die Ansiedlung von Unternehmen und die starke Hochschullandschaft haben dazu beigetragen, dass in der Region ein Pool an hochqualifizierten Arbeitskräften entstanden ist. Insbesondere in den Bereichen IT, Gesundheitswesen und Kreativwirtschaft gibt es hier viele Spezialisten, die für Startups von großem Wert sind.

Letztes Jahr wurde Sachsen als European Digitial Innovation Hub ausgezeichnet. Die EU fördert das Vorhaben für drei Jahre und mit rund 2,3 Mio. Euro. Was bedeutet das für Sachsen und Leipzig im Speziellen?

Die European Digital Innovation Hubs sollen kleine und mittlere Unternehmen, Startups und öffentliche Institutionen vernetzen - auch innerhalb Europas. Es ist also wichtig für Leipzig und Sachsen dabei zu sein. Konkret wird es viele Eventformate geben, aber unter anderem auch die Möglichkeit, kleinere Pilotprojekte zwischen Startups und Etablierte finanziell zu unterstützen.

Welche Rolle spielt die Stadt Leipzig bei der Unterstützung des Startup-Ökosystems, und wie hat SpinLab zu diesem Wachstum beigetragen?

Die Stadt Leipzig hat mit dem Mittelstandförderprogramm eine eigene Fördermöglichkeit für kleinere und mittlere Unternehmen geschaffen. Das ist auf kommunaler Ebene schon hervorzuheben und kein deutschlandweiter Standard. Durch SpinLab wird Leipzig regelmäßig als Gründungsstandort national und international sichtbar, sei es durch verschiedene Publikationen oder Messen, wie der Vietnam-Delegation Ende letzten Jahres auf dem Green Economy Forum & Exhibition in Ho-Chi-Minh-City, die von der Invest Region Leipzig organisiert wurde. Dies zieht Startups an und viele davon blieben auch in der Stadt. Wir haben zur Ansiedlung einer zweistelligen Zahl von Startups in Leipzig beigetragen. Nicht, indem wir ihnen Knebelverträge oder Förderungen gaben, sondern indem sie über uns den Standort kennen und lieben gelernt haben.

Quelle: Spinlab

Die Stadt Leipzig hat die Halle 7 auf dem Baumwollspinnerei-Gelände erworben. Hier soll das größte Innovationszentrum in Europa entstehen. Welche Rolle spielt dabei das SpinLab?

Wir werden Halle 7 im Auftrag der Stadt Leipzig inhaltlich betreiben und beleben sowie das Smart Infrastructure Hub als Gesamtinitiative und Ort international vermarkten. Das ist eine sehr spannende Aufgabe und neue Entwicklungsstufe für den Hub und kann sich auch im Vergleich zu dem anderen deutschen und europäischen Hub absolut sehen lassen.

Wie arbeitet SpinLab mit lokalen und regionalen Partnern zusammen, um ein kollaboratives und unterstützendes Ökosystem für Startups zu schaffen?

Dankenswerterweise unterstützen uns viele regional verankerte Unternehmen wie die Leipziger Gruppe, AOK PLUS, die VNG-Gruppe, die EEX und auch das Universitätsklinikum Leipzig oder Signal Iduna. Ziel ist es immer Anknüpfungspunkte zwischen diesen Unternehmen und Startups zu identifizieren und konkrete Projekte umzusetzen. Das reicht von der Pilotierung neuer Technologien über gemeinsame F&E Projekte, Vertriebskooperationen bis hin zu Finanzierungen.

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