Invest Region Leipzig GmbH

Morssinkhof-Rymoplast – Produktionsstätte in Markranstädt nimmt Testproduktion auf

Morssinkhof Rymoplat Markranstädt
Morssinkhof-Rymoplast in Markranstädt - Spatenstich im Januar 2020

Bis April 2021 werden 50 neue Arbeitsplätze geschaffen

Im Juli 2019 hat sich die niederländische Morssinkhof-Rymoplast-Gruppe (MRG) offiziell auf dem ehemaligen Werksgelände des Autozulieferers Fehrer angesiedelt und führt aktuell die ersten Produktionstests durch. Für Dezember ist nun die Fertigstellung einer zusätzlichen neuen Halle geplant.

Mit 300 Unternehmen, die jährlich 6 Mrd. EUR Umsatz erzielen und 15.000 Menschen beschäftigen, ist die Kunststoffwirtschaft in der Region Leipzig und Mitteldeutschland ein wichtiger ökonomischer Eckpfeiler. Diese Firmen bilden dabei den gesamten Wertstoffzyklus ab – von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zum Recycling. Und genau in dem letztgenannten Bereich ist Morssinkhof-Rymoplast und somit das Werk in Markranstädt tätig. Bis zu 40.000 Tonnen recyceltes, lebensmitteltaugliches PET-Granulat sollen künftig hier pro Jahr produziert werden.

Hierzu werden von dem Lieferanten Remondis (Zeitz) aus PET-Flaschen sog. Flakes erzeugt. Diese Flocken werden noch einmal intensiv gereinigt und von Morssinkhof-Rymoplast in Markranstädt zu Granulat verarbeitet, welches wiederum als Material für PET-Verpackungen dient. Ein geschlossener Stoffkreislauf entsteht. Die Nachfrage scheint dabei gesichert, gibt sich MRG-Projektmanager Raymond Nienhuis zuversichtlich: „Immer mehr große Unternehmen sehen die Notwendigkeit dieser Entwicklung und dies nicht nur, weil die Gesetzgebung in den kommenden Jahren eine Verpflichtung zur Verwendung von recycelten Rohstoffen auferlegen wird.“ Und trotz des notwendigen energieintensiven Prozesses, trage allein das Werk in Markranstädt zu einer jährlichen Einsparung von 170.000 Tonnen CO2 bei, so Nienhuis.

Morssinkhof-Rymoplast hat zwischenzeitlich begonnen, die Produktion des ersten Teils dieses Prozesses zu testen, welcher in der bereits vorhandenen Halle stattfindet. Insgesamt 17 Mitarbeiter sind aktuell dabei, die Anlagen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche zu testen. Die Fertigstellung der zweiten Halle ist für Dezember angedacht. „Wir erwarten nun, dass die Installation, die in dieser Halle gebaut wird, im April in Betrieb genommen werden kann.“, erklärt Raymond Nienhuis. „Bis Ende April wären wir dann voll in Produktion. Hierfür suchen wir immer noch Mitarbeiter in der Produktion, aber auch Prozesstechnologen, die uns helfen können, den zweiten Teil des Prozesses zu starten.“ Auf 50 Arbeitsplätze soll so das Werk in Markranstädt anwachsen.

Auf Markranstädt fiel die Standortwahl einerseits aufgrund der günstigen Lage. So sind die Anbindungen an die A9 und A14 sowie die Nähe eines Großlieferanten und eines Großkunden von Morssinkhof-Rymoplast große Pluspunkte. Andererseits war das niederländische Unternehmen sehr angetan von der regionalen Wirtschaftsförderung. So haben die Ansiedlungsagentur Invest Region Leipzig GmbH, die Stadt Markranstädt und der Landkreis Leipzig, dort die Stabsstelle des Landrates Wirtschaftsförderung/Kreisentwicklung, Hand in Hand gearbeitet und Türen geöffnet.

Auch die Stadt Markranstädt sieht die Ansiedlung als gelungenes Beispiel für die Kooperationsvereinbarung im Rahmen der „Entwicklungs- und Vermarktungspartnerschaft“ mit der Invest Region Leipzig GmbH. Herr Bürgermeister Spiske sagt: „Die zunächst anvisierte Bearbeitungszeit von 18 Monaten – insbesondere bei der Verlegung eines geeigneten Stromanschlusses – konnte deutlich reduziert werden. Von der ersten Standortbesichtigung im Januar 2019 bis zur eigentlichen Ansiedlung sind somit gerade einmal sechs Monate vergangen. Alle Beteiligten – von der Invest Region Leipzig über den Landkreis Leipzig bis hin zur Wirtschaftsförderung der Stadt Markranstädt haben erfolgreich an einem Strang gezogen.“

Dem pflichtet auch Landrat Henry Graichen bei: „Die Wirtschaftsförderer haben professionell im Team gearbeitet und mit ihrem Engagement 50 Arbeitsplätze geschaffen. Somit konnte die Lücke, die Fehrer in Markranstädt hinterlassen hat, zumindest zu einem Teil geschlossen werden. Gerade das Beispiel Morssinkhof-Rymoplast zeigt, dass es wichtig ist, die Region Leipzig als gesamten Wirtschaftsraum zu denken. Diesen gilt es in Gänze zu vermarkten. Und für diese Aufgabe ist die Invest Region Leipzig als gemeinsame Gesellschaft von Stadt und Landkreisen unverzichtbar.“

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